Die gutartige Prostatavergrößerung (BPH)
Die gutartige Prostatavergrößerung (BPH) ist eine häufige Erkrankung des älteren Mannes und betrifft über 30 Millionen Männern in Europa und den USA im Rahmen von Symptomen der unteren Harnwege [1]. Durch die gestörte Entleerung der Harnblase kann es auf Dauer zu wiederholten Harnwegsinfekten und einer Schädigung von Blase und Nieren kommen. Zunächst kommen in der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung Medikamente zum Einsatz. Bei etwa 25% der Patienten lindern die Medikamente die Beschwerden nicht ausreichend oder die Medikamente werden aufgrund von Nebenwirkungen abgesetzt [1,2]. Manche Männer wollen zudem eine Einnahme von weiteren Medikamenten vermeiden.
Bei der Behandlung der BPH unterscheidet man zwischen konservativen (medikamentösen) und operativen Therapiemaßnamen.
- Bei leichten Symptomen und wenig Leidensdruck empfiehlt man zunächst eine Änderung des Lebensstils vornehmen (kein bzw. wenig Alkohol, Trinkmenge über den Tag verteilen und wenig am Abend trinken usw.). Auch Phytotherapeutika, also Medikamente auf Pflanzenbasis, kommen in diesem Stadium in Frage.
- Bei mittel-schweren Symptomen ist eine medikamentöse Therapie notwendig. Hier stehen eine Reihe unterschiedlicher Medikamente, z.T. auch als Kombinationspräparate, zur Verfügung.
- Bei schweren Symptomen, d.h. besteht trotz medikamentöser Therapie ein starker Leidensdruck, sind Nebenwirkungen der Medikamente aufgetreten, kommt es bereits zu einer zunehmenden Resturinbildung oder sind ggf. sogar schon Komplikationen wie ein Harnverhalt aufgetreten, kann eine Operation das Wasserlassen deutlich verbessern.
Literatur
- Roehrborn CG. Current medical therapies for men with lower urinary tract symptoms and benign prostatic hyperplasia: achievements and limitations. Rev Urol. 2008.
- Verhamme KMC, Dieleman JP, Bleumink GS, Bosch JLHR, Stricker BHC, Sturkenboom MCJM. Treatment Strategies, Patterns of Drug Use and Treatment Discontinuation in Men with LUTS Suggestive of Benign Prostatic Hyperplasia: The Triumph Project. Eur Urol. 2003. doi:10.1016/S0302-2838(03)00376-2